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Deutscher Motoryachtverband als Gastgeber der EBA-Generalversammlung

Deutscher Motoryachtverband als Gastgeber der EBA-Generalversammlung vom 16.-17. Oktober 2016 in Berlin

Generalversammlungen des Europäischen Sportschifffahrtsverbandes (EBA) werden üblicherweise in jedem Frühjahr vom EBA-Sekretariat und im Herbst von einem nationalen Mitgliedsverband in dessen Heimatland organisiert. Im Herbst 2015 war der DMYV Gastgeber für die EBA-Generalversammlung, die er vom 16.-17. Oktober in Berlin ausgerichtet hat. Der Motoryachtverband Berlin e.V. hat den DMYV dabei entscheidend unterstützt. Berlin fand als Tagungsort bei den EBA-Delegierten wegen dortigen Bezüge zu unserer nationalen Geschichte frühzeitig großes Interesse bei den EBA-Delegierten. Deutschland war zuletzt im Jahre 2001 in Kiel Ausrichter einer EBA-Generalversammlung mit dem DSV als Gastgeber.

Bei der Eröffnung der diesjährigen Herbstversammlung durch den niederländischen EBA-Präsidenten Willem Dekker erhielt DMYV-Präsident Winfried Röcker als Gastgeber die Gelegenheit die Delegierten von 21 Mitgliedsverbänden aus 16 europäischen Ländern und den USA in Berlin zu begrüßen. Winfried Röcker begleitete außerdem den ersten Teil der EBA-Sitzung und konnte so einen persönlichen Eindruck über die Arbeit der EBA gewinnen; z.B. über die Probleme bei der Entsorgung alter unbrauchbarer Boote am Ende ihrer Lebenszeit.

Am Abend des ersten Versammlungstages war die EBA im Rahmen ihres Sozialprogramms auf Einladung des DMYV und des Motoryachtverbandes Berlin e.V. Gast im Clubheim des Motor-Yacht-Clubs Tegel am Tegeler See. Die EBA-Delegierten und deren Partner waren sehr beeindruckt von der Gastfreundschaft in diesem Club, der weniger Mitglieder hat, als EBA-Gäste anwesend waren. Viele informelle Gespräche an diesem Abend zeigte das Interesse der internationalen Gäste am Clubleben vor Ort. Ein besonderer Höhepunkt war ein beeindruckender Vortrag der Berliner Präsidentin Karin Peisker-Wichert genau 25 Jahre nach Wiederherstellung der Deutschen Einheit über das Bootsfahren von Westberlinern im geteilten Berlin, deren Probleme mit DDR-Schleusenpersonal in Westberlin und den aus heutiger Sicht unvorstellbaren Hürden für die Urlaubsfahrt eines Westberliner mit seinem Boot nach Westdeutschland. Karin Peisker-Wichert konnte als Zeitzeugin aus eigenem Erleben den erstaunten europäischen Bootsfreunden die Fahrt durch die damalige DDR schildern: nämlich zwangsweise im Schlepp eines Motorgüterschiffs und, weil das Boot als dessen Ladung auf dem Warenbegleitschein deklariert war, ohne Kinder und Hund an Bord des Sportboots. Der Grund für dieser schikanösen Vorschrift war die Phobie der DDR-Behörden mit der Angst, dass ein frei fahrendes Sportboot heimlich und unkontrollierbar im Altarm eines Gewässers einen absolut verbotenen Ost-Westkontakt herstellen könnte.

Die zweite Sitzungsperiode wurde mit einer gemeinsamen geführten Besichtigung des Reichstagsgebäudes beendet. Die Führung dieser großen internationalen Gruppe war durch Vermittlung des Bundestagspräsidenten Prof. Dr. Norbert Lammert möglich geworden. Die Gäste aus den europäischen Nachbarländern und der USA waren beeindruckt das Gebäude unseres Bundesparlaments nicht nur als lebendige Werkstatt der Demokratie sondern auch als historischen Ort mit den Artefakten der schwierigen deutschen Geschichte zu erleben.

Die EBA-Generalversammlung fand ihren Abschluss bei einem Gesellschaftsabend im Restaurant Käfer auf dem Dach des Reichstagsgebäudes. An diesem Abend wurden die informellen Kontakte zwischen den EBA-Mitgliedern und den deutschen Gästen Winfried Röcker und Karin Peisker-Wichert sowie Bernd Röder als Vertreter des Forums Wassersport im DOSB weiter vertieft. Dort geknüpfte Kontakte sollen demnächst weiter vertieft werde. Inzwischen liegt eine Einladung des Koninklijk Nederlands Watersport Verbond für ein bilaterales treffen mit dem DMYV und seinen an die Niederlande angrenzenden Landesverbänden im Februar 2016 vor. Außerdem ist die EBA daran interessiert die vom DOSB angebotenen Kontakte zu EU-Gremien über das EOC-Büro in Brüssel zu nutzen.

Über die Ergebnisse der EBA-Generalversammlung wird gesondert berichtet.

Dieter Haendel
DMYV